Roland Neuwirth
Bestand
Vorlass Roland Neuwirth
Werke:
- Notenmanuskripte und -skizzen bzw. Texttyposkripte zu den Stücken der Neuwirth Extrem Schrammeln
- Partituren und Notenmanuskripte zu kammermusikalischen und orchestralen Werken
- Original-Notenmanuskripte und Partituren zu musikalischen Großwerken (Opern, Operetten, Musiktheaterwerken) in Kooperation mit Dichterinnen und Dichtern: „Und das bei uns“ (Text: Peter Ahorner); „Hunds. Kläfforette“ (Text: Neuwirth/Petschinka); „Moser oder Die Passion des Wohnzimmergottes“ (Text: Franzobel); „Jedem das Seine“ (Text: Silke Hassler/Peter Turrini)
- Manuskripte, Skizzen und Materialien zu Hörspiel- und Filmmusiken
- Vorträge, Essays und Texte zu Tradition und Form des Wienerliedes
Korrespondenz:
-
Korrespondenzstücke (Korrespondenzpartner: u. a. Julian Schutting, Silke Hassler/Peter Turrini, Peter Rühmkorf, Robert Menasse, Mathias Rüegg)
Sammlungen:
- Umfangreiche Notensammlung traditioneller Wienerlied-Kompositionen
- Materialien zur Unterrichtstätigkeit an den Wiener Musikuniversitäten
- Verträge und Unterlagen zu künstlerischer Tätigkeit
Biografie & Werk
Roland Neuwirth wurde am 31. Oktober 1950 in Wien geboren und wuchs in Wien-Hernals auf. Bereits als Teenager betätigte er sich autodidaktisch als Musiker in den Stilen Blues, Rock und Jazz (Gitarre, Kontrabass). Beruflich tätig war Neuwirth lange Zeit als Schriftsetzer und arbeitete bis zu seinem endgültigen Umstieg zum Berufsmusiker in einer Druckerei in Wien-Meidling.
Anfang der 1970er-Jahre begann Neuwirth sich mit der Tradition des Wienerliedes zu beschäftigen. Von 1973 bis 1977 studierte er Gitarre bei Luise Walker an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst. 1974 gründete er die Neuwirth Schrammeln, die er im Jahr 1983 in Neuwirth Extrem-Schrammeln umbenannte. Waren die Anfänge des Ensembles noch von einer Fusion zwischen Wienerlied und populären Musikstilen wie Blues und Rock geprägt, verlegte sich Neuwirth in der Folge immer stärker auf eine Erneuerung der traditionellen Kompositionsformen der Wiener Volksmusik. Sein Ensemble folgte der originalen Schrammel-Besetzung (Kontragitarre, 2 Violinen, Knopfharmonika, Gesang).
Roland Neuwirth gab bzw. gibt als Lehrbeauftragter an der Universität für Musik und darstellende Kunst bzw. der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien sein Wissen über die traditionelle Wiener Musik sowie das Spiel auf der Kontragitarre weiter. Seine Musik findet sich auf zahlreichen Tonträgern und wurde mit Preisen und Würdigungen ausgezeichnet, u. a. dem Preis der Stadt Wien für Musik (2017) sowie dem Johann-Nestroy-Ring (1994).
Neuwirths kompositorisches Oeuvre umfasst mehr als 300 Lieder, musikdramatische, orchestrale sowie kammermusikalische Werke. Abseits seiner jahrzehntelangen Präsenz mit den Extrem-Schrammeln trat er in unterschiedlichen Konstellationen mit Musikerinnen und Musikern aus dem Bereichen Rock, World, Jazz und Klassik auf. Im Jahr 2020 spielte er gemeinsam mit dem Pianisten Florian Krumböck eine von ihm verfasste Version des Liederzyklus „Winterreise“ von Franz Schubert im Wiener Dialekt auf CD ein. Für das Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von Johann Strauss komponierte er 2025 eine Walzersymphonie, die vom Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Johannes Kalitzke uraufgeführt wurde.