Das Kafkaeske in den Künsten
Bericht zur interdisziplinären Tagung des Archivs der Zeitgenossen in Krems an der Donau, 15.–17. Mai 2024
Nadine Scharfetter
Am 3. Juni 2024 jährte sich der Todestag des aus Prag stammenden Schriftstellers Franz Kafka zum 100. Mal. Er starb im Alter von 40 Jahren an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung im Sanatorium Hoffmann in Kierling (Niederösterreich). Während Kafka zu Lebzeiten noch weitgehend unbekannt war, setzte insbesondere nach 1945 eine umfassende und bis heute ungebrochene Rezeption seiner Werke ein. Unter dem Titel "Das Kafkaeske in den Künsten" widmete das Archiv der Zeitgenossen Franz Kafka eine interdisziplinäre Tagung. Diese wurde vom 15. bis 17. Mai 2024 am Campus der Universität für Weiterbildung Krems abgehalten und durch das Land Niederösterreich gefördert. Im Fokus stand hierbei die umfangreiche Rezeption von Kafkas Werk sowie die Auseinandersetzung mit dem „Kafkaesken“ in unterschiedlichen Kunstbereichen. Zudem wurde die Frage der Transdisziplinarität in und der Einfluss anderer Kunstformen wie Musik, Film und Malerei auf Kafkas Schaffen selbst in den Blick genommen.
Die 20 Vorträge internationaler Forscher:innen umfassten nicht nur vielfältige künstlerische Bereiche wie Musik, Film, Theater, Comics, Videospiele und bildende Kunst, sondern zeigten durch Beiträge zur künstlerischen Beschäftigung mit Kafka in China, Indien und Brasilien neben den auf den europäischen Bereich konzentrierten Vorträgen auch eine globalere Perspektive auf. Die Vorträge der Tagung werden in einem Sammelband publiziert.