Publikationen

2024

Helmut Neundlinger, Fermin Suter (Hg.): Gespeicherte Gefühle. Über die Affekte im Archiv. Berlin, Boston: De Gruyter, 2024. (Literatur und Archiv, Band 6). 175 Seiten, gebunden ISBN 9783111077826, eBook ISBN 9783111078489.

Archive sind Orte der Diskretion, die jede Menge an Indiskretionen aufbewahren: geheime Liebeskorrespondenz, Aufkündigungen enger Freundschaften, Schnorrbriefe, juristische Verfolgung von Verrissen, Kampf um geistiges Urheberrecht zwischen Plagiat und Paranoia, Diarien voll Schimpf und Schande.

Was bedeutet die Arbeit mit diesen Dokumenten für den Archivar/die Archivarin? Welche Formen von Beziehungen zwischen Archivar_in, Autor_in und Archivalie sind vor dem Hintergrund zeit-, kultur- oder wissensgeschichtlicher Formationen, hinsichtlich politischer, geschlechtlicher oder minoritärer Perspektiven denkbar? Während die Theoretisierung des Verhältnisses von Autor_innen und Forscher_innen zum (Literatur-)Archiv bereits die Gründung von Archiven für Literatur um 1900 begleitet und seither verschiedentliche Innovationen erfahren hat, steht eine vergleichbare Reflexion der Arbeit von Archivar_innen für Literatur noch aus. Vor dem Hintergrund einer unter dem Schlagwort ‚affective turn‘ versammelten Vielzahl historischer, epistemologischer und soziologischer Zugänge zu Affekten, Emotionen, Gefühlen sollen Möglichkeiten einer systematischen Reflexion im Sinne einer ‚teilnehmenden Objektivierung‘ (Bourdieu) archivarischer Arbeit erkundet werden.

Mit Beiträgen von Marcel Atze, Brigitte Bargetz, Heike Gfrereis, Andreas Liška-Birk, Stefan Maurer, Thomas Raab, Bernadette Reinhold, Christine Rigler, Georg Spitaler und Jürgen Thaler.

Open Access: https://doi.org/10.1515/9783111078489

2023

Hanna Prandstätter, Stefan Maurer (Hg.): Verschachtelt und (v)erschlossen. Gefühlserkundungen im Archiv. Literaturedition Niederösterreich 2023. 180 Seiten, Klappenbroschur. ISBN 978-3-902717-73-3.

Liebesbriefe, Schimpftiraden, Haarlocken, Nackt- und Röntgenbilder – in den Vor- und Nachlässen von Künstler:innen befinden sich die intimsten und privatesten Materialien. Diese emotional aufgeladenen Objekte werden in den Archiven verwahrt, bearbeitet und erforscht. Obwohl mit dem Begriff „Archiv“ im öffentlichen Bewusstsein oftmals nüchterne Verwaltung, verstaubte Regalreihen oder historische Schriftstücke assoziiert werden, sind es von Gefühlen durchdrungene Orte. Wie ist mit den emotional besetzten Dokumenten und Gegenständen in Archiven umzugehen? Wie können berechtigte Interessen der Öffentlichkeit und zugleich die Integrität der Bestandsbildner:innen gewahrt werden? Im vorliegenden, reich bebilderten Band werden diese verschachtelten und (v)erschlossenen Gefühle von sachkundigen Mitarbeiter:innen aus unterschiedlichen österreichischen Kulturarchiven gehoben, erkundet und dargestellt.

Mit Beiträgen von Lisa Erlenbusch, Marlene Himmer, Mario Huber, Gerhard Hubmann, Ingrid Fürhapter, Karl Hohensinner, Elmar Lenhart, Maria Piok, Hanna Prandstätter, Susanne Rettenwander, Gundula Wilscher, Lina Maria Zangerl, Clemens Zoidl und Veronika Zwerger.

 

Marco Hoffmann: Ordnung und Störung. Kybernetische Strategien in der Musik Friedrich Cerhas. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2023 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 9). 336 Seiten, kartoniert. ISBN 978-3-7065-6302-4

Von Netzen, Systemen oder Räderwerken spricht der österreichische Komponist Friedrich Cerha (1926–2023) oft, wenn er seine Musik beschreibt. Hinter den Sprachbildern verbirgt sich eine ausgiebige Beschäftigung mit der Kybernetik, einer kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Universalwissenschaft, die auch in der Kunst großflächig Spuren hinterließ. Viele Zeitgenossen sahen in ihr vor allem eine technologische Verheißung, nicht so Cerha: Er spürte den übergeordneten, von der Kybernetik aufgeworfenen Problemen nach: Was hält ein System am Leben? Wie geht es mit Krisen um? Und welchen Veränderungen muss es sich stellen? Die vorliegende Monografie geht diesen Fragen nach und vergleicht die diversen, in Klang gesetzten Antwortversuche des Komponisten im Spiegel seiner Entwicklung. Dabei wird zugleich ein reicher Teil der Musikgeschichte nach 1945 beleuchtet. Das ermöglicht neue Perspektiven auf ein Werk, das sich selbst keinem alleinigen System unterwirft.

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2022

Christian Heindl, Brigitta Potz (Hg.): Kurt Schwertsik und der Begriff der Moderne im Wandel. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2022 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 8). 224 Seiten, kartoniert, zahlreiche Farbabbildungen. ISBN 978-3-7065-6142-6

Kurt Schwertsik (*1935) zählt zu den Pionieren der Neuen Musik in Österreich. Seit den 1950er Jahren entwickelte er als Komponist eine Tonsprache, die in eigenständiger Weise auf die verschiedenen Strömungen der musikalischen Avantgarde antwortet. Begegnungen mit internationalen Größen wie John Cage, Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel prägten Schwertsiks Perspektive auf das, was im Rückblick unter dem Stichwort der „Moderne“ subsumiert wurde. Die „Moderne im Wandel“ steht als Sinnbild für Schwertsiks eigene Metamorphose, die sein Werk vielschichtig und zugleich authentisch macht.

Die Beiträge dieses Bandes gehen auf ein Symposium zurück, welches anlässlich des 85. Geburtstags von Kurt Schwertsik am Archiv der Zeitgenossen in Krems stattfand, wo sich auch der Vorlass des Komponisten befindet. Ein detailliertes Werkverzeichnis zeigt die Vielfalt des künstlerischen Schaffens Schwertsik.

Mit Beiträgen von Lucia Agaibi, Peter Davison, Martin Eybl, Matthias Henke, Marco Hoffmann, Gottfried Franz Kasparek, Susanne Schedtler, Christian Scheib, Claus-Christian Schuster, Julian Schutting und Gundula Wilscher.

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Karin Moser (Hg.): Auf- und Ausbrüche.Grenzüberschreitungen im Werk von Peter Patzak. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2022 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 7). 244 Seiten, kartoniert, zahlreiche Farbabbildungen. ISBN 978-3-7065-6127-3

Für den Regisseur, Autor und Maler Peter Patzak (1945–2021) waren Grenzen ein zwar wahrnehmbares, immer aber auch verhandelbares und vor allem überwindbares Konstrukt. Aus einem Land kommend, in dem die Anerkennung des Films als eigenständige Kunstform lange auf sich warten ließ, suchte und fand Patzak bald Kooperations- und Arbeitsmöglichkeiten in der internationalen Filmbranche. Seine künstlerische Arbeit war von der Reflexion und Überschreitung ästhetischer Normen und von der Verschmelzung von Kunstformen geprägt. Von oben verordnete, gesellschaftliche Tabugrenzen existierten für Patzak nicht. Vielmehr forderte er die Gesellschaft hartnäckig heraus, sich unangenehmen Gegenwarts- und Vergangenheitsfragen zu stellen, indem er soziale, ökonomische und politische Missstände zu Themen in seinen Filmen machte.
Die Beiträge dieses Bandes eröffnen neue Sichtweisen auf das vielfältige und umfangreiche Schaffen eines großen österreichischen Künstlers, der nicht nur als Filmemacher und Maler, sondern auch als Buchautor und Universitätslehrer in Erinnerung bleiben wird.

Mit Beiträgen von Hubert Canaval, Verena Moritz, Thomas Ballhausen, Karin Moser, Joachim Dworschak, Loys Egg, Paul Horntrich, Peter Huemer, Christine Rigler, Mario Keller, Hannes Leidinger, Thomas Rigler, Hanna Prandstätter, Stephan Wagner, Elisabeth Streit, Tom Waibel u.a.

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2021

Christine Rigler (Hg.): „Zeitgenossen“ im Gespräch. Dokumente eines lebenden Archivs. Edition Donau-Universität Krems 2021. 260 Seiten, Taschenbuch, zahlreiche Farbabbildungen. ISBN 978-3-903150-75-1

Seit 2010 werden am Archiv der Zeitgenossen vor allem schriftliche Unterlagen aber auch Bildmaterialien und audiovisuelle Medien in den Sparten Architektur, Film, Literatur und Musik archiviert, erschlossen und wissenschaftlich aufgearbeitet. Die in diesem Band gesammelten Gespräche mit KünstlerInnen und Gästen geben nicht nur Einblick in die Entstehungsprozesse von Kunstwerken und -produktionen, sondern tragen auch zur Dokumentation ausgewählter Aspekte und Begebenheiten österreichischer Kulturgeschichte bei. Zahlreiche Abbildungen mit aufschlussreichen Dokumenten und Fotografien aus den Beständen des Archivs der Zeitgenossen.

Mit Gesprächsbeiträgen von Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik, HK Gruber, Peter Patzak, Julian Schutting, Wilhelm Pevny und Peter Turrini sowie Ernst Bruckmüller, Gertraud Cerha, Sandra Cervik, Jochen Jung, Ulli Maier, Stephanie Mohr, Erwin Steinhauer. GastmoderatorInnen: Matthias Henke, Manfred Mittermayer, Karin Moser, Maria Teuchmann und Gerhard Zeillinger.

Erhältlich im Buchhandel als Taschenbuch und eBook, sowie im Repositorium der Donau-Universität Krems (DOOR).

>> DOOR Repositorium der Donau-Universität Krems 

2020

Wolfgang Straub (Hg.): Alpensagas und Modelldörfer. Heimatbesichtigungen in Literatur und Film. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2020 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 6). 260 Seiten, kartoniert. ISBN 978-3-7065-6043-6

Die Attraktivität des Begriffs ‚Heimat‘ scheint ungebrochen, sowohl in Werbung als auch im soziologischen und kulturwissenschaftlichen Diskurs, wie die große Zahl an rezenten Publikationen zum Thema zeigt. Alpensagas und Modelldörfer unternimmt eine Besichtigung dieses schillernden Begriffs in seinen literarischen und filmischen Ausformungen und stellt dabei mit den 1970er Jahren ein Jahrzehnt in den Mittelpunkt, in dem maßgebliche Diskurse unserer Zeit bereits verhandelt wurden. Mit seinem zentralen Bezugspunkt – der Alpensaga von Wilhelm Pevny und Peter Turrini – führt der Band vor Augen, dass der Heimatdiskurs stets ein Kampf um gesellschaftspolitische Deutungshoheit war – und ist.
Alpensagas und Modelldörfer erinnert an die Wichtigkeit der Essays Jean Amérys, wirft Schlaglichter auf Werke einiger von der Literaturgeschichte Unbeachteter und bietet – stets über die Grenzen Österreichs hinausblickend – neue Sichtweisen auf filmische Bearbeitungen des Phänomens ‚Heimat‘. Gleich mehrere Beiträge diskutieren den problematischen Begriff der „Anti-Heimatliteratur“, der seit den 1980er Jahren in der Literaturgeschichte unkritisch fortgeschrieben wurde. Damit will der Band beitragen, diese „eher unheimliche Gegend“, als die der Schriftsteller W. G. Sebald einmal das Phänomen Heimat bezeichnet hat, weiter zu erschließen.

Mit Beiträgen von Evelyne Polt-Heinzl, Lukas Brandl, Maria Piok, Helmut Neundlinger, Johanna Öttl, Stefan Winterstein, Stefan Maurer, Fermin Suter, Joachim Dworschak, Andrea Kreuter, Arno Rußegger, Tobias Heinrich, Jürgen Heizmann, Karin Moser.

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2019

Christine Rigler: Diese Komödie ist eine Tragödie. Werk und Leben des Schriftstellers Peter Turrini. Biographie. Wien, Innsbruck: Haymon Verlag, 2019. 264 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN 978-3-7099-3473-9

Aussagekräftiges Material für die Biographie Peter Turrinis fand sich im umfangreichen Vorlassarchiv des Autors, bestehend aus Manuskripten, Briefen, Rezeptionsdokumenten und Bildmaterial. Als passionierter Briefeschreiber hat Turrini vor allem in seine Korrespondenz eine Fülle an Detailinformationen einfließen lassen, die hier zum Teil erstmals ausgewertet und publiziert werden. Die vielleicht wichtigste Quelle, die durch ausführliche Gespräche für dieses Buch gesichert wurde, ist jedoch die Erinnerung des Autors selbst. Damit liegt eine Biografie vor, die in enger Zusammenarbeit mit Peter Turrini entstand und nicht nur neue Fakten über sein Leben und Werk vermittelt, sondern ihn auch von seiner weniger bekannten privaten Seite zeigt.

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Brigitta Potz (Hg.): Jaimini Patel. An Inventory of Small Acts. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2019 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Sonderband 2). 64 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbabbildungen. ISBN: 978-3-7065-5917-1

Der Band dokumentiert den gedanklichen Austausch der britischen Künstlerin Jaimini Patel und ihre ästhetische Auseinandersetzung mit dem Archiv der Zeitgenossen und seiner Architektur: Die Anmutung von Absenz und Leere, die Patel in einem noch ungenützten Leseraum des Archivs begegnete, bildete den Ausgangspunkt und das Bezugssystem der installierten Arbeit, einem Gefüge stillebenartiger Tableaus, das sich als Reflexion über den Status von Objekt und Material, aber auch als ein Nachdenken über die Natur von Erinnerung und Zeit lesen lässt.

Mit Beiträgen von Anja Grebe, David Komary und Jaimini Patel.

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Gerhard Zeillinger (Hg.): Julian Schutting. Schreibprozesse. Werk und Material. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2019 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 5). 272 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbabbildungen. ISBN: 978-3-7065-5942-3

Das literaturwissenschaftliche Symposium „Julian Schutting - Schreibprozesse. Werk und Material“, das im Herbst 2017 am Archiv der Zeitgenossen in Krems stattfand, widmete sich dem Schaffen des hochproduktiven Autors, der seit den 1970er Jahren vor allem Lyrik und Prosa verfasst. Die im gleichnamigen Sammelband enthaltenen Beiträge beschäftigen sich mit intertextuellen Bezügen im Werk Schuttings, den spezifischen Entstehungsprozessen oder reflektieren die Besonderheiten eines Vorlassbestandes. Neben den wissenschaftlichen Abhandlungen der Vortragenden finden sich auch einige bislang unveröffentlichte Texte Schuttings sowie ein transkribiertes Gespräch zwischen dem Autor mit seinem langjährigen Verleger Jochen Jung. Ein umfangreicher Bildteil bietet anhand ausgewählter Archivalien aus dem Bestand einen Einblick in Entstehungsprozesse und Arbeitsweisen des Dichters.

Mit Beiträgen von Jochen Jung, Ronald Pohl, Martin Pollack, Christine Rigler, Eva Schulz, Gisela Steinlechner, Wolfgang Straub und Gerhard Zeillinger sowie unveröffentlichten Texten von Julian Schutting.

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2018

Brigitta Potz (Hg.): The Contemporary Archive - A Special Collection: Ein Kunst-Forschungsprojekt von Andrea Palašti/An Artistic Research Project by Andrea Palašti. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2018 (Archiv der Zeitgenossen, Sonderband 1). 112 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbabbildungen, ISBN 978-3-7065-5653-8

Die serbische Fotokünstlerin Andrea Palasti arbeitete während ihres Aufenthalts in Krems an einem konzeptuellen fotografischen Bilderzyklus, der sich dem Thema „Archiv“ widmete. Als Schauplatz und Fundstätte dieser Auseinandersetzung dienten der Künstlerin das Archiv der Zeitgenossen und seine Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe in Krems.
Das Ausstellungsprojekt The Contemporary Archive – A Special Collection umfasst eine Fotoserie, die eine Sammlung persönlicher, von ihrem Kontext befreiten Kostbarkeiten zeigt: Einerseits Archivalien, andererseits Alltagsgegenstände, die nie als repräsentative historische Gegenstände in das offizielle Archiv aufgenommen wurden und dennoch ihren Platz im Raum einnehmen.

Mit Beiträgen von Andrea Palašti, Christine Grond-Rigler, Theresia Hauenfels und Gundula Wilscher.

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Gundula Wilscher (Hg.): Vernetztes Werk(en). Facetten des künstlerischen Schaffens von Friedrich Cerha, Wien, Innsbruck: Studienverlag 2018 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 4). 186 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbabbildungen, ISBN 978-3-7065-5661-3

Friedrich Cerha ist nicht nur Komponist, Interpret und Dirigent, sondern hat auch ein umfangreiches bildnerisches Werk geschaffen, Libretti und Liedtexte verfasst, eine eigene Lautsprache für sein Bühnenwerk Netzwerk erfunden und in zahlreichen Schriften über seine Werke und allgemeine Fragen des kulturellen Lebens reflektiert. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen, wie der bildenden Kunst, der Literatur und der Architektur auf der einen Seite, aber auch mit Konzepten und Denkmodellen der Geistes- und Naturwissenschaften auf der anderen Seite durchdringt sein künstlerisches Werk und Werken.
Der vorliegende Band versammelt im ersten Abschnitt die Beiträge der Vortragenden des Symposiums, der zweite Abschnitt beinhaltet neben einer Laudatio auf den Komponisten auch zwei Gespräche mit Friedrich Cerha sowie einen selbstverfassten Essay des Künstlers. Ein umfangreicher Bildteil zeigt Ausstellungsansichten sowie Fotografien ausgewählter bildnerischer Werke.

Mit Beiträgen von Daniel Ender, Anne Fritzen, Hartmtut Krones, Lukas Haselböck, Theresia Hauenfels und Friedrich Cerha.

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2016

Christine Grond-Rigler (Hg.) Zur internationalen Rezeption der Dramen von Peter Turrini, Wien, Innsbruck: Studienverlag 2016 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 3). 300 Seiten, gebunden, zahlreiche Farbabbildungen, ISBN 978-3-7065-5525-8

Die Beiträge des Sammelbandes geben Einblick in die Turrini-Rezeption und die Theaterkultur in neun Ländern (Dänemark, Norwegen, Schweden, Polen, Slowenien, Kroatien, Italien, Spanien, Frankreich) und (mit Englisch) in zehn Sprachen. Diese Untersuchungen sind nicht nur für die Turrini-Forschung interessant, sondern reflektieren zum Beispiel literarische Kanonisierungsprozesse über Sprachgrenzen hinweg und den nicht geringen Einfluss der Literatur auf die Entstehung von Österreichbildern in anderen Ländern. Ein umfassender Bildteil ergänzt den Band durch den Abdruck von Fotos, Plakaten und Programmheften ausgewählter Theaterproduktionen.

Mit Beiträgen von Juan Antonio Albaladejo Martinez, Silvia Berutti-Ronelt, Claude Brozzonti, Silke Felber, Christine Grond-Rigler, Małgorzata Leyko, Renée von Paschen, Rikard Puh, Heinz Schwarzinger, Erich Unglaub, Urban Šrimpf, Elin Nesje Vestli und Tanja Žigon.

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Matthias Henke, Gerhard Gensch (Hg.), unter Mitarbeit von Gundula Wilscher: Mechanismen der Macht. Friedrich Cerha und sein musikdramatisches Werk, Wien, Innsbruck: Studienverlag 2016 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 1). 304 Seiten, zahlreiche Farbabb., fest gebunden, ISBN 978-3-7065-5196-0

Friedrich Cerha (*1926) gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten Österreichs. Die Skala seiner Bühnenwerke ist gleichermaßen epochal wie farbig und erstreckt sich bereits über mehr als fünf Jahrzehnte. Sein Schaffen wird im vorliegenden Band erstmals aus einer systematischen sowie einer interdisziplinären Perspektive beleuchtet. Die AutorInnen setzen sich ausführlich mit Cerhas Bühnenschaffen auseinander und widmen sich unter anderem sowohl musik-, literatur- als auch rezeptionswissenschaftlichen Fragestellungen. Ein umfangreicher Bildteil sowie eine themenspezifische Dokumentation ergänzen den Band – mit Materialien aus Cerhas Vorlass, den das Archiv der Zeitgenossen an der Donau-Universität Krems wissenschaftlich erschließt.

Mit Beiträgen von Daniel Ender, Anne Fritzen, Gerhard Gensch, Christine Grond-Rigler, Matthias Henke, Lothar Knessl, Anna Langenbruch, Manfred Mittermayer, Sabine Töfferl, Christoph Wagner-Trenkwitz und Barbara Zuber.

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2014

Wolfgang Straub (Hg.): Hans Weigel. Kabarettist-Kritiker-Romancier-Literaturmanager. Wien, Innsbruck: Studienverlag 2014 (Archiv der Zeitgenossen, Schriften Band 2). 188 Seiten, broschiert, mit zahlreichen Schwarzweiß- und Farbabbildungen, ISBN 978-3-7065-5392-6

Dieser Band geht dem Wirken und Werk Hans Weigels (1908–1991) erstmals auf einer breiten wissenschaftlichen Basis nach. Die Beiträge zeigen zum einen die vielseitigen künstlerischen und journalistischen Tätigkeiten Weigels, vom Kabarettisten über den Kritiker und Romancier bis zum Literaturmanager, sie beschäftigen sich darüber hinaus mit Weigel als Zeitzeugen, als Symptom, als wichtigen Mitgestalter der Diskurse des Kalten Krieges, als Intervenierenden und Prozessierenden. Zum anderen bieten sie mit dem Fokus auf die Nachkriegszeit ein Porträt einer noch wenig beleuchteten Epoche der österreichischen Literaturgeschichte.

Mit Beiträgen von Stefan Maurer, Joseph McVeigh, Doris Neumann-Rieser, Barbara Nowotny, Heide Pils, Evelyne Polt-Heinzl, Peter Roessler, Wolfgang Straub und Daniela Strigl.

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