Das Kafkaeske in den Künsten

15.5.2024, 9:30 Uhr - 17.5.2024, 13:00 Uhr
Universität für Weiterbildung Krems

Zum 100. Todestag Franz Kafkas widmet das Archiv der Zeitgenossen dem Schriftsteller eine wissenschaftliche Tagung mit umfangreichem Rahmenprogramm. In 20 Beiträgen setzen sich internationale Vortragende aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen mit den Einflüssen Kafkas auf die Künste (Musik, Film, Theater, Comics, Malerei etc.) auseinander.

Am 3. Juni 2024 jährt sich der Todestag des Schriftstellers Franz Kafka zum 100. Mal. Er starb im niederösterreichischen Kierling/Klosterneuburg an den Folgen seiner schweren Tuberkuloseerkrankung. Sein Auftrag an den Freund Max Brod, die unveröffentlichten Werke zu vernichten, blieb ungehört. Nach dem Tod des Autors setzte eine umfassende und bis heute ungebrochene Rezeption seiner Arbeit ein, die in einem fundamentalen Gegensatz zur geringen Bekanntheit zu Lebzeiten steht.

Kaum ein künstlerisches Werk hat verschiedene Disziplinen so beeinflusst wie dasjenige Kafkas. Weit über die (deutschsprachige) Literatur hinaus hat das „Kafkaeske“ andere Kunstformen wie Musik, Film, Malerei, Tanz, aber auch zeitgenössische Ausdrucksformen wie Cartoon oder Graphic Novel inspiriert. Kafkas Romane und Erzählungen wurden verfilmt (u. a. Orson Welles, Straub/Huillet, Michael Haneke), dienten als Grundlage für Opernlibretti (u. a. Gottfried von Einem, Roman Haubenstock-Ramati, Hans Werner Henze, Philipp Glass), Vertonungen (Ernst Krenek, Kurt Schwertsik) oder Tanzchoreographien. Anspielungen auf Kafkas Texte finden sich bei Frank Zappa, Friedrich Cerha, den Einstürzenden Neubauten oder den Diskurspop-Bands Blumfeld und Tocotronic. Die Science-Fiction-Parodie Brazil von Terry Gilliam ist mit Querverweisen auf Kafkas Roman Der Proceß durchsetzt. Der deutsche Knesebeck Verlag edierte eine ganze Reihe mit Graphic Novels zu Kafka-Texten. Nicht zuletzt erfuhr Kafkas vielschichtige literarische Gestaltung von Räumen (u. a. Das Schloß, Der Bau) eine Rezeption in der Architektur. Zusätzlich zu dieser vielfältigen Auseinandersetzung mit Kafkas Schaffen in unterschiedlichen künstlerischen Bereichen stellt sich die Frage der Transdisziplinarität in Kafkas Werken selbst, welche sich u. a. in Form von literarischen Bezügen zu Film, Musik, Malerei, Skulpturen, Fotos und Architektur äußert.

Die Tagung wird in Kooperation mit der Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung, dem Zentrum für Angewandte Musikforschung (Universität für Weiterbildung Krems), dem Kino im Kesselhaus und der Österreichischen Franz Kafka-Gesellschaft, die auch den Gedenkraum in Kierling/Klosterneuburg betreut, abgehalten. Gefördert vom Land Niederösterreich. Veranstaltung im Rahmen der Plattform Kafka24.

Programm:

15. und 16. Mai 2024

Tagung "Das Kafkaeske in den Künsten"

Ort: Campus Krems, Trakt UA, EG, Seminarraum U.0.37 (Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30 in 3500 Krems an der Donau)

>> Tagungsprogramm

 

16. Mai 2024, 18:00 Uhr

Filmvorführung

Vorfilm: Untitled [Krenek] des Kollektivs F.A.T. (2022, 9 Min.)

Der Prozess von Orson Welles (DE/FR/IT 1962)

Ort: Kino im Kesselhaus

 

17. Mai 2024, 10:45 – 12:30 Uhr

Führung im Franz Kafka Gedenkraum

Ort: Franz Kafka Studien- und Gedenkraum, Kierling/Klosterneuburg (ehem. Sanatorium Hoffmann
Hauptstraße 187 in 3412 Kierling/Klosterneuburg)

Busshuttle zwischen Krems an der Donau und Kierling/Klosterneuburg

 

Anmeldung bis 5. Mai 2024 erforderlich.